Endlich Urlaub! Den Kollegen eine schöne Zeit wĂŒnschen, den Arbeitsplatz schnellstmöglich verlassen und ab gehtâs. Oder doch nicht? Dir graut davor, was noch alles auf deinem Schreibtisch liegt? Stress im, vor und nach dem Urlaub ist fĂŒr viele ein Killer von Fernweh. FĂŒr dich auch? Dann gönn‘ dir diese Tipps wie du Stress im Urlaub vermeidest!
Stressfrei in den letzten Arbeitstagen
Die letzten Deadlines stehen an. Du verteilst genervt die Aufgaben an deine Kollegen. Insgeheim weiĂt du, dass sie diese nur so halbfudrig erledigen. Wir haben das GefĂŒhl, dass wir alles vor dem Urlaub erledigen mĂŒssen â
auch die nicht dringenden Aufgaben. Vorher alles wegzuarbeiten und/oder nach dem Urlaub alles wieder reinzuarbeiten schmÀlert deinen Erholungseffekt. Somit hast du vor und nach einem Urlaub unglaublichen und unnötigen Stress.

5 Tipps fĂŒr deine letzten Arbeitstage
- Zeit fĂŒr wichtige Aufgaben reservieren: Plane dir Zeit fĂŒr das riesige Arbeitspensum vor deinem Urlaub ein. Wenn du ein paar Stunden in deinem Terminkalender dafĂŒr blockst, hast du Luft deine Ăbergabe zu planen, durchzufĂŒhren und an laufenden Projekten weiterzuarbeiten.
Wichtige Meetings und Kick-Offs legst du am besten ein paar Tage nach deinem Urlaub. Dann sprĂŒhst du vor Energie. ZusĂ€ztlich brauchst du dir im Urlaub keinen Kopf ĂŒber neue Konzept machen.
Bei laufenden Projekten lohnt es sich, den aktuellen Stand der Dinge sowie die nĂ€chsten Schritte nach deinem Urlaub zu notieren. Klingt banal, hilft aber. Aufschreiben macht Platz im Kopf â den brauchst du fĂŒr einen stressfreien Urlaub.
- Eine To-Do-Liste erstellen: Kennst du den Unterschied zwischen wichtig und dringend? Wichtig bezieht sich auf die Sache, dringend auf den Zeitraum. Setze die wichtigen und dringenden Arbeiten an die oberste Stelle der To-Do-Liste. Es folgen die dringenden, die wichtigen und schlieĂlich die im Moment weder dringend noch wichtig sind.
Arbeite die Liste von oben nach unten ab und markiere die erledigten Punkte. Das ist sehr gut fĂŒr dein Feeling â und die Kolleginnen wissen, was auf sie wartet. Viele Aufgaben laufen wĂ€hrend deines Urlaubes nicht davon.
- Abwesenheitsnotiz einen Tag frĂŒher einstellen: Meine Kolleginnen waren erstaunt, als sie meine Abwesenheitsnotiz erhielten, obwohl sie mich noch klar und deutlich im BĂŒro sitzen sahen.
Es verschafft dir Zeit, deine To-Do-Liste abzuarbeiten â die eingehenden E-Mails nehmen damit automatisch ab. KlĂ€re dies vorher mit deinen Kollegen, dem Chef oder dem Personaler.
Ansonsten fĂŒhrt es zu MissverstĂ€ndnissenâŠ
Ebenso empfehlenswert ist die Abwesenheitsnachricht einen Tag nach dem Urlaub.
- Im Urlaub erreichbar sein â fĂŒhrt zu unnötigem Stress. KlĂ€re mit deinen Kollegen ab, wie und wann du in NotfĂ€llen erreichbar bist. Definiere vorab, was NotfĂ€lle sind.
Da geht das VerstÀndnis meilenweit auseinander. Lass Diensthandy und Dienstlaptop zuhause.
- Donât panic: Hilft niemanden. Plane und ĂŒbergib alles in Ruhe, weise deine Kollegen und Mitarbeiterinnen auf AuĂergewöhnliches hin und ab geht es in deinen Anti-Stress-Urlaub.
Krank mit Beginn des Urlaubes
Stresshormone in rauen Mengen bis zur letzten Arbeitsminute. Am Weg nachhause noch alles Mögliche erledigen und zack Schalter umlegen, Urlaubsmodus an. Stopp!
So funktioniert das nicht.
Deine Stresshormone dĂ€mpfen das Immunsystem. Viele Arbeitnehmer â besonders Workaholics â werden in den ersten freien Tagen krank. Es gibt noch keine wissenschaftlichen Beweise, woran das liegt. Forscher erklĂ€ren sich das PhĂ€nomen so, dass zu viel Stress das Immunsystem schwĂ€cht.
FĂ€llt der Stress ab, haben Krankheitserreger leichtes Spiel â Leisure Sickness (die Freizeitkrankheit) ist im Anmarsch.
Stresshormone dĂ€mpfen dein Immunsystem – Leisure Sickness ist im Anmarsch. Gönn‘ dir vor dem Urlaub eine Auszeit mit Sport und Bewegung.
Stress vor dem Urlaub baust du mit Sport und Bewegung ab â einen Tag vor der Abreise. Ebenso hilft ein durchdachter Urlaubsplan. Denkst du, da ist was dran?
Halte dir auch vor Augen, worauf du dich freust. Vorfreude und Sport verringern den Stress vor einer Reise. Dadurch fĂŒhlst du dich im Urlaub weniger mĂŒde und nicht mehr krank.
Der Arbeitgeber stresst vor dem Urlaub
Jeder hat einen gesetzlich geregelten Anspruch auf bezahlten Urlaub. KlĂ€re deine gewĂŒnschten Urlaubszeiten rechtzeitig mit deinem Arbeitgeber ab. Nörgelt der Chef zum geplanten Zeitpunkt, erklĂ€re ihm, dass jeder Erholung braucht.
Du bist anschlieĂend leistungsfĂ€higer und energiegeladener. Das hilft selbstverstĂ€ndlich auch dem Unternehmen. Plant gemeinsam â dies lohnt sich fĂŒr beide Seiten.
Koffer packen, Route planen, Haustiere versorgen â Stress im Urlaub ist vorprogrammiert
Tausende Punkte stehen noch auf deiner privaten To-Do-Liste:
Koffer packen und ja nichts vergessen, Hotel buchen, Transfer reservieren, KĂŒhlschrank leer essen, die Pflanzen versorgen, den Hund zu den GroĂeltern bringenâŠ
Dieser Vor-Urlaubs-Stress summiert sich mit dem Arbeitsstress. Du schĂŒttest vermehrt Stresshormone aus â die Folgen kennst du ja schon.
Wichtig ist, das Abenteuer entspannt zu sehen. Das Kofferpacken macht SpaĂ, die Auswahl des Hotels sowieso. Stress dich nicht, damit du ja nichts vergisst und alles perfekt ist. In den meisten ZiellĂ€ndern bekommst du Notwendiges. Sonst steigert Improvisieren deine Urlaubsfreude đ.
Viele Dinge lassen sich einfacher vor Ort planen. Ăberplane deine Reise nicht. Damit baust du nur unnötigen Druck auf = Stress + Stresshormone + Leisure Sickness.
Zudem brauchst du dich nicht um alles kĂŒmmern. Verteile die Aufgaben oder ihr plant gemeinsam. Selbst Kinder packen krĂ€ftig mit an. Damit steigerst du das GefĂŒhl der Zusammengehörigkeit und die Kommunikation in der Familie sowie der Partnerschaft.
Wenn dein Partner einen Teil der Reise plant und bucht, fĂ€llt ein groĂer Brocken von dir ab.
Ich wusste z. B. bei einem Urlaub in die Schweiz bis zum Eingeben ins Navi nicht, dass wir am Baldeggersee waren. Mein Freund buchte damals die Unterkunft und erzĂ€hlte mir, dass wir am See in der NĂ€he von Luzern sind. Also, ging ich davon aus, dass wir am VierwaldstĂ€ttersee unseren Urlaub verbringen. Egal. War sehr schön am Baldeggersee đ â funktionierte allerdings nur, da ich nicht ĂŒberplane und vor allem spontan handle. Wie gehst du mit so einer Situation um?
Besser du bereitest deinen Urlaub nicht am letzten Arbeitstag vor. Du kommst schon erschöpft von der Arbeit nachhause und musst noch alles erledigen. Vergiss es. Stressfreier geht es ein paar Tage im Voraus.
Achtsame Anreise
Anti-Stress Urlaub startet spĂ€testens bei der Anreise. Plane die Anreise als Teil des Urlaubs. Vermeide starke Reisetage, um entspannt in den Urlaub zu starten. Fahr zu einer fĂŒr dich angenehmen Zeit los und nicht total ĂŒbermĂŒdet mitten in der Nacht. Das solltest du unbedingt beachten:
Extrem lange Reisetage zÀhlen nicht zu den Urlaubserlebnissen, an die du dich gerne erinnerst. Echte Pausen mit einem Spaziergang rund um einen See oder einen Altstadt-Bummel hingegen schon.
Ein Picknick mit der ganzen Familie ist echt kitschig. Wie oft machst du denn das zuhause? Und meistens schmeckt ein selbst gestaltetes Picknick wesentlich besser als irgendein ein schneller FraĂ auf einer RaststĂ€tteâŠ

BedĂŒrfnisse aller befriedigen verringert Stress im Urlaub
Genau. Es zĂ€hlen nicht ausschlieĂlich deine BedĂŒrfnisse, die deiner Partnerin oder die deiner Kinder. Jeder darf und soll sich erholen. Gut geplant ist halb gewonnen.
Kinder wissen z. B. vor Ort schon, was sie erwartet. Wenn du deinen Kindern vorab in BĂŒchern oder im Internet kindgerechte Informationen ĂŒber den Urlaubsort zeigst, erfahren sie im Urlaub ein Aha-Erlebnis.
Jedes Familienmitglied stellt sich einen stressfreien Urlaub anders vor. Kombiniere die Vorlieben aller abwechselnd. Mama interessiert das Museum, die Kinder nicht.
Vielleicht ist der Besuch ertrĂ€glicher, wenn sie danach ein blaues Einhorneis bekommen. Guides, die deine Kinder in den Bann ziehen, sind ebenfalls fĂŒr die Erwachsenen interessant.
Jedes Familienmitglied stellt sich einen stressfreien Urlaub anders vor.
Gönnt euch gegenseitig kurze Auszeiten und lasst Unvorhersehbares, Unerwartetes und Neues zu â spontan entstehen oftmals die schönsten Erlebnisse. Es geht die Welt nicht unter, wenn du nicht alles gesehen hast.
Wenn es am Strand beim Muscheln suchen lĂ€nger dauert, ist das vollkommen ok. Das sind oftmals die schönten Geschichten fĂŒr die Kinder.
Anti-Stress Urlaub zum richtig Entspannen
Arbeitnehmerinnen erholen sich am besten, wenn die Auszeiten einen Kontrast zum alltÀglichen Leben geben (dies besagt die Effort-Recovery-Theorie aus der Urlaubsforschung).
Arbeitest du viel mit Leuten, brauchst du Ruhe. Sind soziale Kontakte rar, suchst du das GemeinschaftsgefĂŒhl einer Reisegruppe. FlachlĂ€nder zieht es in die Berge, StĂ€dter aufs Land, NordlĂ€nder in den SĂŒden.
Ein Perspektivenwechsel beeinflusst deinen Alltag. Hol‘ dir immer wieder ein bisschen Urlaubscharakter in den Leben – damit fliehst du kurz aus dem Trott. Das ist mindestens so wichtig wie der dreiwöchige Jahresurlaub.
Achtung: Vollgas Programm heiĂt hoch bleibender Stresslevel. Entspannen geht anders. Lass auf jeden Fall Raum und Zeit fĂŒr Ruhe. Das richtige MaĂ an An- und Entspannung wĂ€hlt dabei jeder selbst.
Warum braucht es so lange, bis du das Ruhe-GefĂŒhl wahrnimmst?
Daran ist dein Körper schuld. Dein Biorhythmus stellt sich schön langsam auf den Urlaubsmodus ein. Ein Jetlag oder ein anderer Tagesrhythmus reichen aus, damit dein Körper sich nicht mehr auskennt. Gib ihm Zeit.
Es dauert manchmal zwei bis drei Tage, damit sich dein Rhythmus auf die neue Situation einstellt und du wirklich zur Ruhe kommen kannst.
Schlaf ist auch im Urlaub essenziell. Dein Jetlag, die ungewohnte Umgebung, ein unbequemes Bett oder dein wacher Geist im mĂŒden Körper lassen dich nicht schlafen.
Am wichtigsten ist, dich von Gedanken an unerledigte Dinge zu lösen â diese Sachen warten…
Bring das Zimmer auf eine angenehme Temperatur â weder zu warm noch zu kalt. Richte dein Bett so wie du es gerne hast. TatsĂ€chlich bist du ein Gewohnheitstier:
Bei Problemen mit deinem Schlafrhythmus geh deinen alltÀglichen Schlafens- und Aufstehzeiten nach. Ab und zu braucht der Körper einfach, damit er sich anpasst.

Wie lange brauchst du Urlaub, um richtig zu entspannen?
Die Forscher sind sich uneinig.
Einige empfehlen mindestens 14 Tage einmal pro Jahr, andere behaupten, dass öfter kĂŒrzere Urlaube den besten Erholungseffekt bieten.
Hier konkurriert die LÀnge mit dem alltÀglichen Lebensstil. Es dauert bei vielen Menschen bis zu zwei Wochen, dass sie vollkommen in den Urlaubsmodus kommen.
KĂŒrzere Urlaube bereichern deinen Alltag. In diesem Fall sind sich die Forscherinnen einig:
Es geht nicht um die paar Wochen Urlaub im Jahr, sondern wie du deinen Alltag gestaltest. Möglichst wenig Stress, viel Abwechslung, Sport und Bewegung sowie ein gesunder Lebensstil tragen mehr zu einem Anti-Stress-Leben bei als ein bisschen Urlaub.
Einfach flutschen lassen
Es ist nicht sinnvoll, das ganze Jahr Stress walten zu lassen und auf ein paar wenige lebenswerte Wochen â den Urlaub â alles zu setzen.
Diese paar Wochen kompensieren einerseits die restliche Zeit nicht und andererseits baust du Stress im Urlaub auf.
Gelassene Eltern oder Partner entspannen wahrlich ihre Kinder â selbstverstĂ€ndlich auch im Urlaub. Erwarte dir daher nicht zu viel, dann wirst du nicht enttĂ€uscht. Die Laune ist besser und du ĂŒbertriffst deine VorsĂ€tze â das ist immer schön.
Stress nach dem Urlaub vermeiden
Kennst du das, wenn du wie ein Knall wieder zurĂŒck in den Alltag schieĂt? Die ganze Erholung auf einen Schlag weg ist? Das hĂ€ngt damit zusammen, dass wir die âverloreneâ Zeit wieder gutmachen möchten. Ist allerdings kontraproduktiv.
Folgende Tipps helfen dir stressfrei anzukommen:
- Reise nicht in der letzten Minute ab und komm ein bis zwei Tage vor Arbeitsbeginn zuhause an. Vor allem bei Jetlag.
Ansonsten stehst du am ersten Arbeitstag vor einem schier unbezwingbaren WĂ€scheberg, deine Pflanzen sind am Vertrocknen, dein KĂŒhlschrank bietet nichts auĂer gĂ€hnende Leere, die Wohnung ist voller Staub, dein Postfach geht ĂŒber⊠- Abwesenheitsnotiz einen Tag lĂ€nger: Wirkt Wunder. Du gewinnst Zeit, deine eingetrudelten E-Mails in Ruhe aufzuarbeiten. Der Anrufbeantworter liefert ebenso gute Dienste.
- Starte nicht an einen Montag. Mittwoch oder Donnerstag sind bei einer herkömmlichen FĂŒnf-Tage-Woche perfekt. Dabei kannst du vieles abarbeiten, genieĂt dennoch bald dein freies Wochenende.
UrlaubsgefĂŒhl in den Alltag retten
Schade eigentlich, wenn das UrlaubsgefĂŒhl so schnell verblasst. Du rettest deinen Alltag, wenn du z. B. die Lieblingsmusik aus deinem Urlaub noch mal aufdrehst, dir eine köstliche Paella kochst oder du die UrlaubslektĂŒre aus dem Schrank holst.
In der Arbeit wendest du die Vor-Urlaub-Tipps gleichermaĂen fĂŒr Wochenenden an. Schreib dir den Projektstand auf und mach in ein paar Tagen weiter. Es schadet dir, wenn deine Gedanken stĂ€ndig um nicht abgeschlossene Aufgaben kreisen.
Im schlimmsten Fall raubt dir dies deinen wertvollen Schlaf, zerstört deine Feierabende und Wochenenden. Schlafmangel erhöht dein Stressempfinden maĂgeblich, zeitgleich mindert es dein Wohlbefinden. Was kommt jetzt? Genau!
Die Abwesenheitsnotiz macht sich sehr gut von Freitag Mittag bis Montag Mittag. Eine gepflegte To-Do-Liste mit wichtigen und dringenden Aufgaben ist sowieso immer vorteilhaft.
Fazit – Stress im Urlaub adĂ©
Stressfrei in den Urlaub funktioniert mit einem guten Plan, viel Gelassenheit, Vorfreude und SpontanitĂ€t. Diese Vorhaben packst du am besten in deinen Koffer und verwendest sie auch vor Ort â du genieĂt einen Anti-Stress-Urlaub.
Nimm dieses GefĂŒhl mit nachhause! Ein paar unvergessliche GeschmĂ€cker, DĂŒfte oder Melodien bringen dich und dein Stresslevel schnell wieder in diesen WohlfĂŒhl-Modus.
Du kannst deinen Kollegen getrost TschĂŒss sagen. Wenn du sie magst, schickst du ihnen einen Schnappschuss đ.
Wie gehst du mit Stress vor, im und nach dem Urlaub um? Verrate es mir in den Kommentaren.